Long Covid / Post-COVID-Syndrom, welche Diagnostik ist jetzt sinnvoll und notwendig?
Inhaltsverzeichnis
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- Long Covid / Post-COVID-Syndrom, welche Diagnostik ist jetzt sinnvoll und notwendig?
- Welche Patienten sind wegen Covid-19 besonders gefährdet?
- Was sind die 3 Phasen des pathophysiologischen Mechanismus der akuten Covid-19-Krankheit mit schwerem Verlauf?
- Welche Organe sind am häufigsten von Covid-19 betroffen?
- Welche Symptome treten im Rahmen der Erkrankung und beim Post-Covid-Syndrom typischerweise auf?
- Gründliche Diagnostik ist wichtig – und sie soll differenziert zum Einsatz kommen
- Umfangreiche Diagnostik im Facharztzentrum: 3D-Herz-Ultraschall, kardiale Biomarker-Schnelltests, Antikörper-Schnelltests, EKG und Lungenfunktionsuntersuchung
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Ab wann darf man nach einer durchgestandenen Corona-Infektion wieder Sport treiben?
- „Den eigenen Körper zu früh wieder zu fordern, kann schwere Folgen haben. Davor kann man sich schützen – mit der Ampel-Regel.“
- COVID-19 – welche Grunderkrankungen in Verbindung mit dem Coronavirus besonders gefährlich sind
- Broken-Heart-Syndrom: Symptome wie beim Herzinfarkt – was steckt dahinter?
- SARS-CoV-2 / Covid-19 Ansteckungsangst? Bei Herzbeschwerden immer zum Arzt gehen
- Schlafapnoe: Anzeichen erkennen und aktiv werden
Die Corona-Pandemie bestimmt unser Leben seit mindestens einem Jahr.
Der Krankheitsablauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus variiert von blandem (mildem) Verlauf bis zu schwereren Verläufen mit Hospitalisierung (Krankenhauseinweisung) und sogar Aufenthalt auf der Intensivstation mit künstlicher Beatmung.
Welche Patienten sind wegen Covid-19 besonders gefährdet?
Besonders gefährdet sind nach heutigem Wissensstand:
- ältere Menschen
- übergewichtige Patienten
- Männer
- Raucher
Bis dato (März 2021) sind bereits ca. 2,5 Millionen Menschen in Deutschland an dem Coronavirus erkrankt, ca. 70.000 Menschen sind an der Krankheit und ihren Folgen verstorben. Rund 14-15 % der Patienten erleiden einen schweren Verlauf, 5 % einen kritischen Verlauf.
Nicht nur die Kollegen der Intensivstationen, sondern auch wir niedergelassenen Ärzte werden mit der Krankheit und ihren neuen Herausforderungen täglich konfrontiert.
Was sind die 3 Phasen des pathophysiologischen Mechanismus der akuten Covid-19-Krankheit mit schwerem Verlauf?
- Phase 1. Unspezifische Krankheitssymptome – unspezifisch heißt: Manches Symptom gleicht dem einer Grippe oder Erkältung
- Phase 2. Die sogenannte pulmonale Phase mit Pneumonie (Lungenentzündung), Fieber und typischen radiologischen Veränderungen
- Phase 3: Eine generalisierte inflammatorische (entzündliche) Phase mit sekundären Organschäden. Mikroangiopathie, entzündliche Veränderung des Endotheliums (Gefäßinnenhaut) und mikrovaskuläre Störungen sind hier für die Organschäden verantwortlich.
Welche Organe sind am häufigsten von Covid-19 betroffen?
Die häufigsten Zielorgane einer COVID-19 Infektion sind die Lunge und das Herz.
Im Ärzteblatt ist zu den durch das Coronavirus verursachten Herzschädigungen der Artikel COVID-19 beeinträchtigt oft den rechten Herzventrikel erschienen:
Aus der publizierten Cardio-MRT Studie von Puntmann VO, Carej ML, Wieters I et al. im JAMA Cardiol 2020 ist bereits bekannt, dass fast 80 % der Patienten nach COVID-19 Infektion eine myokardiale Beteiligung und 60 % eine fortgesetzte myokardiale Inflammation (Herzmuskelentzündung) aufweisen.
Welche Symptome treten im Rahmen der Erkrankung und beim Post-Covid-Syndrom typischerweise auf?
Sofort auftretende Krankheitssymptome: Krankheitsbedingte Beeinträchtigungen, die zu einem Krankenhausaufenthalt führen, treten sowohl sofort nach der Infektion mit dem SARS-Cov-2-Virus.
Post-Covid-Syndrom: Auch Monate nach der Erkrankung beschreiben Patienten Gesundheitsprobleme wie:
- Atemnot
- Schwindel
- Schwäche
- Thoraxschmerzen (Brustkorb)
- Fatigue (Müdigkeits-Syndrom)
- Abgeschlagenheit
- Kachexie (erheblicher Kräfteverfall mit Schwäche und Blutarmut)
- Konzentrationsmangel
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
Gründliche Diagnostik ist wichtig – und sie soll differenziert zum Einsatz kommen
Natürlich ist es nicht sinnvoll, bei allen COVID-19 Patienten pauschal ein MRT (Untersuchung im Magnetresonanztomographen) durchzuführen. Die Indikation soll sehr genau durch qualifiziertes medizinisches Personal gestellt werden.
Wir, das Team im Facharztzentrum International, bieten unseren Patienten neben der klinischen Untersuchung eine ausführliche Diagnostik zur Prüfung des kardiologischen und pneumologischen Status nach einer durchgemachten Covid-19-Infektion an.
Patienten fragen uns häufig
- Wie und wann kann ich wieder Sport machen?
- Ist mein Herz durch das Coronavirus beeinträchtigt?
- Wie steht es um meine Lungenfunktion?
- Wie ist meine körperliche Leistung?
Solche und ähnliche Fragen können wir präzise und vor allem mit vergleichsweise geringem Zeitaufwand beantwortet werden.
Umfangreiche Diagnostik im Facharztzentrum: 3D-Herz-Ultraschall, kardiale Biomarker-Schnelltests, Antikörper-Schnelltests, EKG und Lungenfunktionsuntersuchung
- Mit unserer hochauflösenden echokardiographischen Koronardiagnostik (3D-Echokardiographie / Herz-Ultraschall) können wir die Struktur des Herzens, die Pump- und Füllungsfunktion sowie Zeichen einer Rechtsherzbelastung-Rechtsherzversagen diagnostiziert werden. Der Gefäßstatus wird hier mit begutachtet.
- Wir verwenden hoch-sensitive Schnelltests zur Bestimmung von kardialen Biomarkern und Entzündungswerten im Praxisalltag des Facharztzentrum International. Besonderen Wert haben diese zum Ausschluss einer akuten oder fortgesetzten Inflammation (Entzündung) sowie zum Ausschluss einer myokardialen Schädigung (Herzbeteiligung).
- Antikörperschnelltests können rasch das Vorliegen einer Immunität prüfen. Zudem steht uns in unserem Räumlichkeiten ein integriertes Labor zur Verfügung. Hier bieten wir ein sehr breites Spektrum an Labordiagnostik. Zudem können wir präzise das Vorliegen von Antikörpern gegen das Virus quantitativ bestimmen können.
- Das EKG und Langzeit-EKG sind hilfreiche diagnostische „Tools“ zur Prüfung des Herzrhythmus. Hier können wir typische EKG Veränderungen einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) rasch erkennen.
- Das Belastungs-EKG hat einen besonderen Stellenwert, insbesondere bei Patienten, die wieder mit ihrer sportlichen Aktivität nach COVID-19 anfangen wollen. Fragen zu aktueller Kondition, erforderlicher Erholungsphase und Herzfrequenzanstieg beantworten wir ausführlich und für unsere Patienten nachvollziehbar.
- Eine Lungenfunktionsuntersuchung, die sogenannte „Lufu“, gibt uns zahlreiche Informationen über das Lungenvolumen und die Fähigkeit, effektiv ein- und auszuatmen. Neben der Fähigkeit, ein- und auszuatmen, zeigt auch der Sauerstoffgehalt des Blutes an, wie effizient die Lunge arbeitet, um den Gasaustausch zu gewährleisten.
- Wir arbeiten eng mit externen radiologischen Zentren zusammen. Falls eine weitere bildgebende Diagnostik z. B. mittels CT (Röntgen) oder MRT (Magnetresonanztomographie) erforderlich ist, leiten wir diese rasch und unkompliziert in die Wege. Selbstverständlich unterstützen wir unsere Patienten bei der Terminvereinbarung.
- Wir im Facharztzentrum International waren seit dem Ausbruch der Pandemie Vorreiter, was die Testung und die Behandlung von COVID-19 Patienten angeht. Wir freuen uns auch jetzt für unsere Patienten dazusein, wichtige Patientenfragen zu beantworten und individuelle Lösungen für unsere Patienten zu finden.
AKTUELL:
Ab wann darf man nach einer durchgestandenen Corona-Infektion wieder Sport treiben?
Dieser Beitrag aus der Videokolumne von Frau Dr. Christina Berndt wurde dem Facharztzentrum International mit freundlicher Genehmigung der Süddeutschen Zeitung zur Verfügung gestellt.
„Den eigenen Körper zu früh wieder zu fordern, kann schwere Folgen haben. Davor kann man sich schützen – mit der Ampel-Regel.“
Mehr dazu im Video von Frau Dr. Christina Berndt: