Ambulante Schlafdiagnostik mit dem Facharztzentrum International – Schlafapnoe-Grunddiagnose nach einer Nacht mit einem kleinen Diagnosegerät zu Hause

Habe ich eine Schlafapnoe? Wie lässt sich das Schlafapnoe-Syndrom durch außerklinische Schlafdiagnostik diagnostizieren?

Beachten Sie bitte: Es handelt sich bei „Out-of-Center Sleep Testing (OCST)“ um eine Privatleistung, die nicht von den Gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird.

Nicht alle Schnarcher haben eine Schlafapnoe. Und nicht alle still Schlafenden schlafen gesund. Daher ist es bei den für das Schlafapnoe-Syndrom typischen Auffälligkeiten wichtig, der Sache nach den AASM-Kriterien auf den Grund zu gehen. Profitieren Sie im Facharztzentrum International von modernen diagnostischen Verfahren, um Schlafapnoe, Schlaflosigkeit (Insomnie) und andere Schlafstörungen zu identifizieren.

Was bedeuten die AASM-Kriterien?

Die AASM-Kriterien sind internationale Standards der American Academy of Sleep Medicine zur Diagnose von Schlafstörungen. Nach diesen Kriterien liegt eine behandlungsbedürftige Schlafapnoe vor, wenn ≥5 Atemaussetzer pro Stunde mit Symptomen oder ≥15 pro Stunde auch ohne Symptome auftreten.

Diese Kriterien sind entscheidend, weil sie

  • Eine präzise und einheitliche Diagnostik gewährleisten
  • Weltweit vergleichbare Ergebnisse ermöglichen
  • Die Grundlage für evidenzbasierte Therapieentscheidungen bilden

Eine nach AASM-Kriterien durchgeführte Schlafdiagnostik (ambulant oder im Schlaflabor) gibt Ärzten und Patienten die Sicherheit einer wissenschaftlich fundierten Untersuchung.

Wie wurde eine Schlafapnoe früher diagnostiziert?

Vor der Einführung der außerklinischen Schlafdiagnostik mussten Patienten zur Diagnose für ein oder zwei Nächte in einem Krankenhaus (Schlaflabor) unter stationären Bedingungen untersucht werden. Dort wurden sie mit Sonden verkabelt, von einer Kamera gefilmt. Zusätzlich wurde die Geräuschkulisse der gesamten Nacht im Schlaflabor von einem Mikrophon erfasst und mit einem Aufnahmegerät festgehalten. Dabei kann man folgende, gemeinsam auftretende Phänomene dokumentieren:

  • Phasenweiser Sauerstoffmangel
  • Atemaussetzer
  • Lautes, befreiendes Atmen
  • Schnarchen
  • Häufiger Wechsel der Körperlage im Schlaf

Bei einer vollständigen Polysomnographie im Schlaflabor werden zusätzlich Hirnströme (EEG), Augenbewegungen (EOG), Muskelspannung (EMG), Herzaktivität (EKG), Atemfluss, Atemanstrengung und Beinbewegungen erfasst.

Der herkömmliche Weg: die stationäre Übernachtung im Schlaflabor

Am Morgen nach der Nacht im Schlaflabor werden die gewonnenen Daten in Informationen umgewandelt. Personen, die nur in Rückenlage schnarchen, können mit einem speziellen Rucksack, der die Seitenlage begünstigt, versorgt werden. Bei auffällig langen Atemaussetzern und sonst unauffälligen Ergebnissen einer körperlichen Untersuchung kann die Verwendung eines Gerätes zur Druckbeatmung angezeigt sein.

Die Therapieentscheidung basiert auf dem AHI (Apnoe-Hypopnoe-Index), der Anzahl und Schwere der Sauerstoffentsättigungen und den berichteten Symptomen,

  • Die umfassende Untersuchung auf eine Schlafapnoe, auch Polysomnographie genannt, wird auch heute noch im Schlaflabor durchgeführt. Einige spezialisierte Einrichtungen verfügen über ein Schlaflabor.
  • Da die Ausstattung eines Schlaflabors viel Raum einnimmt, sind die Plätze entsprechend begrenzt. Es gibt zum Teil sehr lange Wartezeiten für Patienten.

Dabei kann man durch ein adäquates und mobiles Schlaf-Screening Patienten mit dem Verdacht auf das Vorliegen einer Schlafapnoe allzu oft unnötige stationäre Untersuchungen ersparen. Identifiziert man jedoch durch die ambulanten Messungen beim Screening die weiter abklärungsbedürftigen Fälle, so können sich Ihre Ärzte im Facharztzentrum International für eine weiterführende Diagnostik in einem assoziierten Schlaflabor und für eine zügige Behandlung einsetzen.

Das ambulante Screening z. B. mit dem WatchPAT dient der Vorselektion von Patienten, ersetzt jedoch nicht in allen Fällen die vollständige diagnostische Polysomnographie, die als Goldstandard gilt.

Ambulante Schlafdiagnostik bei Schlafstörungen oder im Rahmen der Abklärung sekundärer Erkrankungen wie Bluthochdruck ist eine Erweiterung unserer diagnostischen Möglichkeiten und ein spezielles Angebot an unsere Patienten Ambulante Schlafdiagnostik.

Soviel vorab: Stellen Sie sich vor, Sie würden eine Nacht lang bei sich zu Hause eine größere Smartwatch und am kleinen Finger eine innen weiche Kunststoffsonde tragen, die etwa halb so lang ist wie ein Reagenzglas. Wenn Sie sich dies vorstellen können, dann haben Sie bereits einen Eindruck, mit wie wenig Aufwand Ihr persönliches Mini-Schlaflabor zu Ihnen ins Schlafzimmer einzieht.

WatchPat

Bei unserem ambulanten Diagnostiksystem handelt es sich um ein PAT-basiertes Gerät (Periphere Arterielle Tonometrie), das primär Veränderungen des peripheren arteriellen Tonus, Sauerstoffsättigung, Puls und Körperlage misst.

Kleines Gerät – große Klarheit über Nacht

Nach einer Nacht können wir die vielen, gesammelten und im Gerät gespeicherten Daten auswerten. Wie auch immer die Ergebnisse ausfallen – Sie haben sofort einen hohen Informationsgewinn.

Wir können mit einer dem klassischen Schlaflabor vergleichbaren Sicherheit sagen:

  • Schnarchen ja/ nein und wie laut / wie lange
  • Leichtschlaf-/ Tiefschlafanteil
  • Traumphasenanzahl und -dauer
  • Schlafapnoe ja / nein
  • Schlafapnoesyndrom ja / nein
  • Obstruktive Schlafapnoe ja / nein
  • Zentrale Schlafapnoe ja / nein

Studien zeigen für PAT-basierte Systeme eine Sensitivität von 85-93% und Spezifität von 77-85% für mittel- bis schwergradige obstruktive Schlafapnoe im Vergleich zur Polysomnographie.

Die Schlafphasenbestimmung und Unterscheidung zwischen obstruktiver und zentraler Schlafapnoe durch ambulante Verfahren ohne EEG ist limitiert und kann in Grenzfällen eine vollständige Polysomnographie erforderlich machen.

Je nach Ergebnis können wir Sie, falls dann noch erforderlich, an ein mit unserem Facharztzentrum assoziiertes Schlaflabor weiterüberweisen.

Schlecht geschlafen Schlafapnoe

Gesunder Schlaf ist nicht nur ein Komfortfaktor; er ist lebensnotwendig

Regelmäßiger Sauerstoffmangel schadet dem Gehirn – und dies hat seinerseits Folgen

Die zuverlässige Versorgung mit sauerstoffhaltigem Blut ist lebensnotwendig für das Gehirn. Bei Sauerstoffmangel fährt das Gehirn nicht überlebensnotwendige Funktionen herunter. Das weiß jeder, der länger in einem ungelüfteten Raum zubringt. Man wird unkonzentriert und beginnt zu gähnen. Das Gähnen wiederum möglicherweise ein Zeichen für den Bedarf an mehr Sauerstoff. Die intermittierenden Hypoxämien bei Schlafapnoe führen zu oxidativem Stress, systemischer Inflammation und endothelialer Dysfunktion, was die Grundlage für kardiovaskuläre und neurokognitive Komplikationen bildet.

Ein durch Sauerstoffmangel beeinträchtigtes Gehirn kann auf die Dauer nicht alle Funktionen zuverlässig erfüllen

  • Das Denken fällt einem übermüdeten Gehirn schwer. Gelassenheit und Frustrationstoleranz nehmen nach und nach ab
  • Der Stoffwechsel kann aus dem Gleichgewicht geraten. Es entsteht Heißhunger nach aufputschendem Zucker.
  • Übermüdete Menschen machen häufiger Fehler – auch die Unfallgefahr steigt

Metaanalysen zeigen ein 2-3-fach erhöhtes Unfallrisiko bei unbehandelter Schlafapnoe (Tregear et al., 2009) sowie signifikante Beeinträchtigungen der Exekutivfunktionen, des Arbeitsgedächtnisses und der Aufmerksamkeit (Krysta et al., 2017).

Periphere Arterielle Tonometrie (PAT) – das moderne Schlafapnoe-Screening System mit Fingerspitzengefühl

Wir geben unseren Patienten ein Schlafapnoe-Screening System mit nach Hause, das am Unterarm getragen wird.

Periphere Arterielle Tonometrie“ (=PAT): Eine Sonde am kleinen Finger misst hochsensibel verschiedene Druckparameter und den Sauerstoffgehalt des Blutes. Das Messverfahren nennt sich pneumo-optisch.

Ist das Untersuchungsverfahren – ambulante Schlafdiagnostik – sicher?

Ja, das Schlafapnoe-Screening System wurde in einer META-Analyse (das ist die Analyse mehrerer Studien) mit einem echten Schlaflabor (PSG) verglichen. 

Das Ergebnis: Das von uns verwendete System zeigt sehr hohe Übereinstimmungen bei der Schlafphasen-Erkennung und den wichtigsten Werten zur Diagnose einer Schlafapnoe (RDI/AHI/ODI).

Eine Metaanalyse von Yalamanchali et al. (2013) zeigte für PAT-basierte Systeme eine hohe Korrelation zum AHI der Polysomnographie mit einer gepoolten Sensitivität von 89% und Spezifität von 81% für mittel- bis schwergradige OSA.“ Erklären Sie außerdem die Abkürzungen: „AHI = Apnoe-Hypopnoe-Index, RDI = Respiratory Disturbance Index, ODI = Oxygen Desaturation Index

Vorteile für unsere Patienten: Komfort, geringer Gesamtaufwand, Zeitgewinn hinsichtlich Diagnose und ggf. notwendiger Behandlung

Die Hauptvorteile des von uns zur Verfügung gestellten mobilen Apnoe-Screening-Systems sind gesundheitlicher und komfortabler Natur.

Gesundheitliche Vorteile

Durch das moderne und mobile Schlaf-Screening-System sind unsere Patienten sehr flexibel.

  • Unsere Patienten müssen nicht monatelang auf einen Termin im Schlaflabor warten
  • Dadurch kann im Falle eines Schlafapnoe-Syndroms die Behandlung frühzeitig beginnen
  • Ein frühzeitiger Behandlungsbeginn dient der Gesundheit

Vorteile hinsichtlich des Komforts:

Anders als in einem Schlaflabor gibt es bei unserem mobilen Apnoe-Screening-System weder Brust- noch Bauchgurte und auch keine „Nasenbrille“ oder andere Verkabelungen.

  • Die Patienten schlafen in ihrer gewohnten Umgebung
  • Das gewohnte Schlafzimmer bietet die idealen Messbedingungen
  • Es treten keine Schlafanomalien auf, wie sie durch die stationäre und ungewohnte Krankenhausumgebung und die Verkabelung des Körpers im Schlaflabor entstehen könnten
  • Die Anwendung ist nach kurzer Einweisung durch unser Team selbsterklärend
  • Wer eine Armbanduhr anlegen kann, kann auch das mobile Apnoe-Screening-System anlegen

Beachten Sie bitte die systembedingten Grenzen: Limitationen des ambulanten Verfahrens sind die eingeschränkte Differenzierungsmöglichkeit zwischen verschiedenen Apnoe-Typen und die fehlende EEG-basierte Schlafstadienbestimmung. Bei unklaren Befunden oder komplexen Fällen kann daher eine vollständige Polysomnographie im Schlaflabor erforderlich sein.

Zusammenfassung: woran merkt man ein Schlafapnoe-Syndrom?

Tagsüber wie gerädert, obwohl die ganze Nacht vermeintlich geschlafen – und die Partnerin bzw. der Partner klagt über lautes Schnarchen? Eine solche Symptomatik kann auf eine Schlafapnoe hindeuten. Eine Schlafapnoe führt zu einer periodischen Sauerstoffminderversorgung des Körpers. Langfristig kann sie zu ernsthaften Folgeerkrankungen, z. B. Bluthochdruck, führen.

In jedem Fall verdient beides eine nähere Betrachtung:

  • Verdacht auf eine manifeste Schlafapnoe
  • Verdacht auf schlafapnoeinduzierte Blutdruckdysreguation

Medizinisch kann heute z. B. mit einer CPAP-Maskenbeatmung gegengesteuert werden. Auch Gewichtsreduktion und Lifestyle-Change (z. B. Verzicht auf Alkohol vor dem Schlafen) sind gute Optionen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass unabhängig davon, ob eine zentrale oder obstruktive Schlafapnoe vorliegt, nächtliche Atemaussetzer langfristig zu teils irreversiblen Schäden / Folgeerkrankungen auf vielen Organebenen führen können. 

Das Gehirn und mit ihm der Mensch können in einem Daueralarmzustand verbleiben. Auch dann, wenn der Mensch äußerlich schläft und subjektiv vermeintlich ausruht. 

Seien Sie umsichtig und unternehmen Sie etwas für Ihren gesunden Nachtschlaf. Wir beraten und unterstützen Sie gerne dabei. 

Mond Nachthimmel

Wissenschaftliche Studien zur Ambulanten Schlafdiagnostik

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