Lipoprotein(a): Der unterschätzte Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Was Patienten über Lipoprotein(a) wissen sollten
„Ich dachte immer, mein Cholesterin sei in Ordnung“, erzählt Michael S., 52. „Dann entdeckte Frau Dr. Wiener, dass mein Lipoprotein(a)-Wert stark erhöht ist. Das war ein Weckruf für mich.“ Michaels Erfahrung teilen viele. Lipoprotein(a), kurz Lp(a), ist ein Blutfettwert, der lange im Schatten des „normalen“ Cholesterins stand, aber zunehmend in den Fokus der Medizin rückt.
Lipoprotein(a) erklärt: mehr als Cholesterin
Dr. med. Ala Wiener, Internistin in Frankfurt: „Lipoprotein(a) ist eine besondere Form des LDL-Cholesterins. Es hat eine zusätzliche Eiweißkomponente, das Apolipoprotein(a), das es besonders gefährlich macht.“ Lp(a) kann sich leichter in den Gefäßwänden ablagern. Dort fördert es die Bildung von Blutgerinnseln. „Das erhöht das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle deutlich“, so Dr. Wiener.
Genetische Veranlagung: wenn die Familie eine Rolle spielt
Für viele Patienten kommt die Diagnose überraschend. So auch für Anna L., 45: „In meiner Familie gab es frühe Herzinfarkte. Jetzt weiß ich warum.“ Der Lp(a)-Spiegel ist größtenteils genetisch bedingt. Dr. Wiener erklärt: „Anders als beim LDL-Cholesterin spielen Lebensstilfaktoren eine untergeordnete Rolle. Etwa 20 % der Bevölkerung haben erhöhte Werte, oft ohne es zu wissen.“
Diagnose und Behandlung: Herausforderungen und Hoffnungen
Die Messung von Lp(a) ist nicht Teil der Routine-Blutuntersuchungen. „Ich empfehle den Test besonders bei familiärer Vorbelastung oder unerklärlich hohem Herz-Kreislauf-Risiko“, sagt Dr. Wiener. Die Behandlungsmöglichkeiten sind derzeit noch begrenzt. Thomas K., 58, berichtet: „Mein Arzt hat meine anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck und LDL-Cholesterin besonders aggressiv behandelt.“ Neue Medikamente sind in Entwicklung. „Wir bauen auf Antisense-Oligonukleotide, die die Produktion von Lp(a) direkt hemmen können“, erklärt Dr. Ala Wiener.
Hinweis: Antisense-Oligonukleotide sind noch in der klinischen Erprobung und somit nicht breit verfügbar.
Leben mit erhöhtem Lp(a): Prävention ist der Schlüssel
Für Betroffene wie Michael S. bedeutet die Diagnose oft eine Lebensstiländerung. „Ich achte jetzt viel mehr auf meine Ernährung, bewege mich regelmäßig und habe mit dem Rauchen aufgehört.“ Dr. Wiener bestätigt: „Auch wenn wir den Lp(a)-Wert selbst kaum beeinflussen können, können wir andere Risikofaktoren minimieren. Das ist entscheidend für die Prävention.“
Die ideale Strategie: Früherkennung und gezielte Prävention
Die zunehmende Forschung zu Lipoprotein(a) eröffnet neue Wege in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dr. med. Ala Wiener: „Die Kenntnis des eigenen Lp(a)-Wertes ermöglicht eine genauere Einschätzung des individuellen Risikos. Dies erlaubt uns, frühzeitig und gezielt präventive Maßnahmen einzuleiten.“ Für Patienten wie Anna L. bedeutet dies: „Die Information über meinen Lp(a)-Wert hat mir geholfen, meine Gesundheit aktiver in die Hand zu nehmen. Ich rate jedem, besonders bei familiärer Vorbelastung, diesen Wert überprüfen zu lassen.“
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