Herzecho / Echokardiographie – Erklärung und Einsatz des bildgebenden Verfahrens
Was ist ein Herzecho?
Ein Herzecho, auch Echokardiographie oder Kardiographie genannt, ist ein nichtinvasives Bildgebungsverfahren zur Diagnose von Erkrankungen des Herzens und des kardiovaskulären Systems. Bei einem Herzecho werden Ultraschallwellen von einem Transducer (einem speziellen Ultraschallkopf) ausgesendet, im Körper reflektiert (zurückgeworfen), in einem komplexen Rechenverfahren umgerechnet und auf dem Bildschirm des Ultraschallgeräts dargestellt.
Moderne Echokardiographie-Geräte nutzen hochauflösende Schallköpfe mit Frequenzen von 2-5 MHz und ermöglichen detaillierte Darstellungen der Herzstrukturen mit einer räumlichen Auflösung von unter 1 mm. Die heutigen 3D/4D-Technologien erlauben zusätzlich die volumetrische Darstellung des Herzens in Echtzeit.

Herz-Ultraschall mit Philips
Auf welcher Technologie basiert ein Herzecho?
Ein Herzecho basiert auf der Auswertung von Ultraschallwellen. Bei der transthorakalen (Bildgebung durch den Brustkorb) Echokardiographie bewegt der Kardiologe den Transducer (Ultraschallkopf) auf dem Brustkorb über dem Herzen. Der Transducer sendet Ultraschallwellen in den Körper des Patienten. Von dort werden die Ultraschallwellen von den Organen und Geweben des Körpers reflektiert und zum Transducer zurückgesendet. Der Transducer sendet die elektrischen Ströme der reflektierten Wellen zum Rechner des Stressechos, der diese in ein Bild auf dem Bildschirm des Ultraschallgeräts umwandelt.
Wann führt der Kardiloge ein Herzecho durch?
Ein Herzecho wird angeordnet, wenn Verdacht auf eine Herzerkrankung besteht. Hier geht es darum, die Diagnose zu bestätigen oder zu verwerfen. Es kann auch angeordnet werden, um den Zustand des Herzens nach einer bestimmten Behandlung oder OP zu überprüfen, z. B. nach einer Bypass-Operation. Außerdem kann das Herzecho zur Diagnose bzw. zum Ausschluss anderer Herzkrankheiten oder Erkrankungen des kardiovaskulären Systems eingesetzt werden.
Ein Herzecho kann auch als Teil eines regelmäßigen Check-ups angeordnet werden, um die Risiken unentdeckter Herzerkrankungen und anderer kardiovaskulärer Erkrankungen zu minimieren.
Spezifische klinische Indikationen für ein Herzecho umfassen:
- Abklärung von Herzgeräuschen
- Beurteilung der linksventrikulären Funktion bei Herzinsuffizienz
- Verlaufskontrolle bei bekannten Herzklappenvitien
- Beurteilung der Herzfunktion vor und während einer Chemotherapie
- Evaluierung der kardialen Funktion bei systemischen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder Amyloidose
- Vor-Screening bei Hochleistungssportlern und Familienangehörigen von Patienten mit hereditären Kardiomyopathien
Warum ist es medizinisch angezeigt, regelmäßig ein Herzecho anfertigen zu lassen?
Ein regelmäßiges Herzecho ist medizinisch angezeigt, um Anzeichen einsetzender Herzerkrankungen schon dann zu erkennen und zu behandeln, so lange sie gut behandelbar sind – also bevor sie zu schwerwiegenden Krankheiten führen. Ein regelmäßiges Herzecho ermöglicht es dem Kardiologen, den Zustand des Herzens zu überwachen.
Laut aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) wird ein regelmäßiges Herzecho besonders empfohlen für:
- Patienten mit strukturellen Herzerkrankungen in 6-12 monatigen Intervallen
- Patienten mit moderater bis schwerer Klappenerkrankung in 6-12 monatigen Abständen
- Personen mit familiärer Belastung für hypertrophe Kardiomyopathie ab dem 10.-12. Lebensjahr alle 1-2 Jahre
- Patienten unter kardiotoxischer Therapie (z.B. bestimmte Chemotherapeutika) vor Therapiebeginn und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung
Für gesunde Erwachsene ohne kardiovaskuläre Risikofaktoren wird ein Basis-Herzecho ab dem 50. Lebensjahr empfohlen, mit Wiederholungen alle 5 Jahre.
Welche Diagnosestellungen sind für das Herzecho typisch?
Das Herzecho kann zur Diagnose von verschiedenen Erkrankungen des Herzens und des kardiovaskulären Systems verwendet werden, einschließlich:
- Herzrhythmusstörungen
- Herzklappenfehler
- Herzinfarkt
- Mitralklappenprolaps
- Aneurysma
- Perikarditis
- Lungenödeme
- Herztumore
- Blutgerinnsel
Zusätzlich ermöglicht die moderne Echokardiographie präzise Diagnosen bei:
- Kardiomyopathien (dilatativ, hypertrophisch, restriktiv)
- Rechtsventrikulärer Dysfunktion
- Pulmonaler Hypertonie
- Diastolischer Dysfunktion
- Intrakavitären Shunts (ASD, VSD, PFO)
- Veränderungen der myokardialen Mechanik (mittels Strain-Imaging)
- Endokarditis mit Vegetationen
- Perikardergüssen und -tamponaden
Die Stressechokardiographie kann zudem Wandbewegungsstörungen unter Belastung nachweisen und somit ischämische Herzerkrankungen frühzeitig erkennen, oft bevor symptomatische Beschwerden auftreten
Warum sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen für die Gesundheit entscheidend?
Regelmäßige ärztliche Vorsorge im Rahmen eines medizinischen Check-up mit EKG, Stress-EKG und Ultraschalluntersuchungen trägt dazu bei, die frühzeitige Diagnose von Erkrankungen zu ermöglichen. Unser Kardiologe, Herr Arshak Asefi, MD berät Sie gerne. Vereinbaren Sie einen Termin.