Aortenaneurysma – wissenschaftliche Studien
Aortenaneurysmen sind eine ernsthafte vaskuläre Erkrankung, die durch die Erweiterung eines Teils der Aorta gekennzeichnet ist. Diese Erkrankung kann in verschiedenen Segmenten der Aorta auftreten, einschließlich der thorakalen und abdominalen Regionen, und stellt ein erhebliches Risiko für Rupturen dar, die lebensbedrohlich sein können.
Arten von Aortenaneurysmen
Thorakale Aortenaneurysmen (TAA): Diese treten häufig aufgrund genetischer Störungen der extrazellulären Matrix und des kontraktilen Apparats auf. Sie sind oft mit einer robusteren genetischen Grundlage verbunden als abdominale Aortenaneurysmen (Jana et al., 2019; Lu et al., 2021; Isselbacher, 2005).
Abdominale Aortenaneurysmen (AAA): Diese sind häufiger als thorakale Aneurysmen und werden oft durch Umwelt- und genetische Faktoren beeinflusst. Zu den Hauptrisikofaktoren gehören Rauchen, männliches Geschlecht und eine positive Familienanamnese (Ullery et al., 2018; Sakalihasan et al., 2018).
Risikofaktoren und Prävention
Risikofaktoren: Zu den Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung eines Aortenaneurysmas gehören Alter über 60 Jahre, Rauchen, männliches Geschlecht, kaukasische Abstammung und eine Familienanamnese von Aneurysmen (Ullery et al., 2018; Sakalihasan et al., 2018).
Prävention: Die medizinische Behandlung asymptomatischer Patienten konzentriert sich auf die Modifikation von Risikofaktoren, einschließlich Raucherentwöhnung und Blutdruckkontrolle (Ullery et al., 2018).
Mechanismen der Aneurysmenbildung
Extrazelluläre Matrix (ECM): Die ECM spielt eine entscheidende Rolle bei der strukturellen Unterstützung der Aortenwand. Störungen in der Produktion und dem Abbau von ECM-Proteinen können zur Bildung von Aneurysmen führen (Jana et al., 2019; Petsophonsakul et al., 2019).
Vaskuläre glatte Muskelzellen (VSMCs): Der Verlust und die phänotypische Umwandlung von VSMCs tragen zur Schwächung der Aortenwand bei, was zur Aneurysmenbildung führt (Lu et al., 2021; Petsophonsakul et al., 2019).
Behandlungsmöglichkeiten
Chirurgische Eingriffe: Die Behandlung von Aortenaneurysmen umfasst offene chirurgische Reparaturen und endovaskuläre Aortenreparaturen (EVAR). Während EVAR zunehmend zur primären Behandlungsmodalität wird, bleibt die offene Reparatur in vielen Fällen unerlässlich (Swerdlow et al., 2019; Ullery et al., 2018).
Fehlende pharmakologische Behandlungen: Derzeit gibt es keine wirksamen medikamentösen Behandlungen für Aortenaneurysmen, was die Notwendigkeit weiterer Forschung unterstreicht (Jana et al., 2019; Raffort et al., 2018).
Herausforderungen und zukünftige Forschungsrichtungen
Forschungslücken: Trotz erheblicher Fortschritte in der Forschung gibt es noch viele ungeklärte Fragen und widersprüchliche Ergebnisse, die eine weitere Untersuchung erfordern (Davis et al., 2019).
Zukünftige Studien: Die Identifizierung neuer molekularer Mechanismen und therapeutischer Ziele ist entscheidend, um die Behandlungsmöglichkeiten für diese gefährliche Erkrankung zu verbessern (Lu et al., 2021; Quintana & Taylor, 2019).
Aortenaneurysmen stellen eine komplexe und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung dar, die eine multidisziplinäre Herangehensweise in der Diagnose und Behandlung erfordert. Die kontinuierliche Forschung ist entscheidend, um die pathophysiologischen Mechanismen besser zu verstehen und neue therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Studienlage
Swerdlow, N., Wu, W., & Schermerhorn, M. (2019). Open and Endovascular Management of Aortic Aneurysms. Circulation Research, 124, 647–661.
Ullery, B., Hallett, R., & Fleischmann, D. (2018). Epidemiology and contemporary management of abdominal aortic aneurysms. Abdominal Radiology, 43, 1032-1043.
Davis, F., Daugherty, A., & Lu, H. (2019). Updates of Recent Aortic Aneurysm Research.. Arteriosclerosis, Thrombosis, & Vascular Biology.
Jana, S., Hu, M., Shen, M., & Kassiri, Z. (2019). Extracellular matrix, regional heterogeneity of the aorta, and aortic aneurysm. Experimental & Molecular Medicine, 51.
Lu, H., Du, W., Ren, L., Hamblin, M., Becker, R., Chen, Y., & Fan, Y. (2021). Vascular Smooth Muscle Cells in Aortic Aneurysm: From Genetics to Mechanisms. Journal of the American Heart Association: Cardiovascular and Cerebrovascular Disease, 10.
Sakalihasan, N., Michel, J., Katsargyris, A., Kuivaniemi, H., Defraigne, J., Nchimi, A., Powell, J., Yoshimura, K., & Hultgren, R. (2018). Abdominal aortic aneurysms. Nature Reviews Disease Primers, 4, 1-22.
Quintana, R., & Taylor, R. (2019). Cellular Mechanisms of Aortic Aneurysm Formation.. Circulation Research. https://doi.org/10.1161/CIRCRESAHA.118.313187
Raffort, J., Lareyre, F., Clément, M., Hassen-Khodja, R., Chinetti, G., & Mallat, Z. (2018). Diabetes and aortic aneurysm: current state of the art. Cardiovascular Research, 114, 1702 – 1713.
Petsophonsakul, P., Furmanik, M., Forsythe, R., Dweck, M., Schurink, G., Natour, E., Reutelingsperger, C., Jacobs, M., Mees, B., & Schurgers, L. (2019). Role of Vascular Smooth Muscle Cell Phenotypic Switching and Calcification in Aortic Aneurysm Formation.. Arteriosclerosis, Thrombosis, & Vascular Biology.
Isselbacher, E. (2005). Thoracic and Abdominal Aortic Aneurysms. Circulation, 111, 816-828.
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